2012: Dieses Jahr greife ich nach den Sternen!
Gleich zwei Salons wollte Ralf Müller im letzten Jahr von der Friseurklassifizierung Deutschland
prüfen lassen. Dann das Unglück: ein Wasserrohrbruch im Stamm-Salon in Oschersleben.
Doch der Friseur-Unternehmer lässt sich nicht beirren und geht es 2012 noch mal an nach
dem Motto: Jetzt erst recht!
Das letzte Jahr hätte ein großes für Ralf
Müller werden sollen. Vor genau 20 Jahren
eröffnete der Friseur seinen ersten
Salon in Oschersleben, ein gemütliches
Städtchen mit 16.000 Einwohnern im
Vorharz. Hier hatten sich auch schon
seine Großeltern und seine Tante mit
Friseurgeschäften niedergelassen. Ralf
Müller liebt dieses Metier. Das merkt jeder,
der seinen Laden betritt.
„Wir sind ein Salon für die ganze Familie.
Unsere älteste Kundin ist 101 und
die jüngste geht in den Kindergarten“,
freut sich Ralf Müller. Neben seiner Frau
Marika, die als Kosmetikerin und Visagistin
im Geschäft aktiv ist, unterstützen
13 Mitarbeiter den umtriebigen Unternehmer.
„T8 – tantalizing“ wird eröffnet“
Seit 2003 bietet „Friseur-Müller-mehr“
auf 350 qm, die auf zwei Ebenen verteilt
sind, nicht nur „Waschen, Schneiden,
Föhnen“, sondern verschiedenste
Service-Leistungen an. Regelmäßig
besucht das gesamte Team Schneideund
Colorationsseminare im In- und
Ausland, um sich von den neuesten
Trends inspirieren zu lassen. In der lebhaften
ersten Etage befindet sich auch
ein Barbershop und ein Verkaufsbereich,
auf der zweiten die Wellness-
Hairlounge. Lässt man sich
noch von Massagen und Kosmetikbehandlungen
verwöhnen oder geht
man zur Make-up- oder Farbberatung?
Kein Wunder, dass man
bei einem solch florierenden
Stamm-Betrieb über die Eröffnung
eines zweiten Geschäftes
nachdenkt – und diese
Idee dann schließlich auch
am 10. Mai des letzten Jahres
in Magdeburg umsetzt.
„T 8 – tantalizing“ lautet
der ungewöhnliche Name,
den der Inhaber näher
erläutert: „Das T soll
einen Laufsteg symbolisieren.
Die Schreibweise
der Ziffer 8 bedeutet Bewegung. Hier
soll immer etwas passieren. ,Tantalizing‘
würde ich in diesem Zusammenhang mit
,verlockend, verführerisch‘
übersetzen.
Unsere Kundinnen sollen nach ihrem
Besuch bei uns noch mehr Weiblichkeit
ausstrahlen.“
Ralf Müller ist wichtig, dass sich die
Kundschaft in Magdeburg wie auch in
Oschersleben wohlfühlt.
Die Ausblicke
aus dem Gebäude in der Magdeburger
Innenstadt, das über 30 Meter Glasfläche
verfügt, gehen Richtung Dom, Hundertwasserhaus
oder in den Garten, der rund
1.000 Quadratmeter misst. Da das Gebäude
längere Zeit als Restaurant genutzt
wurde, lädt Ralf Müller gern zu
kulinarischen Event-Abenden ein: z. B.
die Damen zu einer Öl-, Essig- und Weinverkostung
und die männliche Kundschaft
zu einem Tapas-Abend. Um auch
persönlich an solchen Aktionen
teilnehmen zu können,
pendelt der Chef inzwischen
wochenweise zwischen Magdeburg
und Oschersleben.
Der GAU – ein Wasserrohrbruch!
Doch damit nicht genug Einsatz.
Im Jubiläumsjahr 2011
sollte noch ein weiteres Zukunftsprojekt,
mit dem Ralf
Müller schon länger liebäugelte,
umgesetzt werden: der
Griff nach den Sternen! Die
Anmeldebögen der Deutsche
Friseurklassifizierung waren bereitsausgefüllt
und die Prüfungstermine
standen
kurz bevor, als das Desaster seinen
Lauf nahm und im Stammsalon im
Vorharz
ein Wasserrohrbruch sämtliche
Pläne zunichte machte. „Als wir die
Feuchtigkeit in den Wänden bemerkten,
war bereits Wasser erst in den
Fußboden gefl ossen und dann die Wände
hinaufgestiegen“, erinnert sich der
Unternehmer. Sofort wurden Handwerker
bestellt, die den Rohrbruch beseitigten
und Trockner in den entsprechenden
Raum stellten. Alle mussten
mit anfassen, um Einrichtung und Produkte
hin- und herzuräumen. Die Nerven
der gesamten Belegschaft lagen
blank – und das kurz vor dem Weihnachtsgeschäft!
Aber es kam noch härter.
„Nacheinander sind dann noch ein
Wäschetrockner und ein Kühlschrank
kaputtgegangen“, so Ralf Müller. Durchgehalten
habe er diese schwierige Zeit
dank seinen Mitarbeitern, die hinter
ihm standen, und seiner Frau, die ihm
auch im Geschäft immer den Rücken
stärke.
Ein Lichtblick am Horizont
So chaotisch das alte Jahr auch ge endet
sei, Anfang 2012 gibt es für Ralf Müller
inzwischen doch wieder einen Lichtblick
am Horizont, wenn demnächst die
Fliesenarbeiten starten und voraussichtlich
Ende Januar sämtliche Arbeiten abgeschlossen
sein werden. Dann werde er
mit Sicherheit auch wieder nach den Sternen greifen und Termine für die Klassifizierung beider Salons machen, mit denen er am liebsten vier Sterne
erreichen möchte. Welches Motto gibt er seinen Kollegen auf den Weg, die nach Rückschlägen im vergangenen Jahr jetzt wieder voll durchstarten
möchten? „Udo Lindenbergs Titel ,Mach Dein Ding‘ ist meine neue Hymne. Es gibt immer Durststrecken im Leben und manchmal dauert es einfach etwas
länger, bis etwas läuft! Da muss man durch. Aber man darf sich auf gar keinen Fall dadurch von seinen Zielen abbringen lassen!
Bärbel Butke redaktion@clips-verlag.de